„Ich bin eine Missgeburt!“
„Nein, du bist eine Frau und warst immer eine Frau. Nur das Testosteron hat dich zum Mann gemacht.“ Ich rede langsam und deutlich.
„War ich ein schöner Mann?“, fragt sie und ihre türkisfarbenen Augen blitzen neugierig.
„Du weißt, dass du ein schöner Mann warst“, sage ich ärgerlich.
„Ha! Jetzt hast du es zugegeben“, ruft sie und reibt sich die Hände, als würde sie sich über irgendetwas besonders freuen, “ aus einem richtigen Mann kann nie eine hübsche Frau werden. Das geht nicht! Ich habe sehr männlich ausgesehen. Und jetzt: Sieh dir diesen breiten Kiefer an! Ich will das nicht!“
Ich merke, dass die Situation gleich eskaliert.
Romy möchte in die Schweiz, um dort Sterbehilfe zu erhalten.
Ich weiß, dass sie es ernst meint, aber ich sehe noch einen Funken Hoffnung und wünsche mir, dass sie es schafft, ihr Leben in den Griff zu bekommen.
Vor einem Jahr habe ich ihr versprochen, sie in die Schweiz zu begleiten, wenn es ihr nicht besser geht.. und nun geht es ihr noch schlechter…
Warum habe ich das bloß getan?